Schon seit ich Klein war, hatte ich immer den Wunsch kreativ zu sein. Sei es durch das Malen von Bildern oder auch das Schreiben von Texten. Auch in der Schule hat es mich eher zu den kreativen Fächern, wie Kunst und Deutsch gezogen. Das Schöne faszinierte mich und ich wollte selbst Schönes erschaffen. Also begann ich zu malen. Durch meine beste Freundin kam ich zu den Ölfarben und ich versuchte mich an Ölgemälden. Eigentlich fand ich das Ergebnis auch gar nicht schlecht, was mich daran aber störte, war der immense (Zeit-)Aufwand, bis so ein Bild fertig ist. Allein das Malen dauerte mehrere Tage, genauso wie das Trocknen der Bilder. Und da ich sehr perfektionistisch bin, fing ich viele Bilder an und machte sie niemals fertig, weil sie meinen Ansprüchen nicht genügten. Davon mal abgesehen, macht es dann natürlich auch viel Arbeit, die Pinsel wieder sauber zu bekommen und die Leinwände, Staffelei und Farben wieder wegzuräumen. Das Malen endete bei mir regelmäßig im Chaos. Und so holte ich meine Malutensilien nur noch selten hervor.
Stattdessen begann ich, mit meiner besten Freundin Fotos von uns beiden zu machen. Heute würde man das wohl Selfies nennen, damals gab es noch keine Handykameras und wir mussten unsere Pocketkameras mit grauenvoller Qualität verwenden. Trotzdem war das Ergebnis eigentlich gar nicht so schlecht. Als ich dann später eine etwas bessere Digitalkamera hatte, begann ich die Blümchen in Mamas Garten zu fotografieren. Diese Fotos hängen noch heute in ihrer Wohnung und ich muss sagen, sie gefallen mir immernoch.
Meine erste “professionelle” Spiegelreflexkamera hatte ich dann 2010 bei meinem damaligen Freund und jetzigem Ehemann in der Hand. Er war Redakteur bei der Zeitung und hatte sie sich für die Konzertfotografie gekauft. Ich lieh sie mir immer öfter aus, fotografierte damit unsere Axolotl und durfte sie bei Konzerten auch mit in den Fotograben nehmen. Als wir uns dann schließlich Frettchen anschafften, merkte ich, dass seine Kamera viel zu langsam war, diese flinken Tiere festzuhalten, also musste eine eigene Kamera her. Gesagt, getan. Ab da gab es dann kein Halten mehr, ich fotografierte alles, was mir vor die Linse kam. Und weil meine Kamera sehr teuer war, las ich mich sodann in die Kameratechnik ein, lernte den manuellen Modus zu beherrschen und wurde immer besser. Je mehr ich mich über die Technik angelesen hatte, desto größer wurde der Wunsch professioneller zu werden. Ich kaufte bessere Objektive, Blitze, Softbxen usw. Dann traute ich mich endlich bei der Modelkartei nach einem Model zu suchen und ein richtiges Shooting zu planen. Glücklicherweise hat sich tatsächlich eine erbarmt und ich plante mit Antje ein supertolles Shooting. Ihre begeisterte Rückmeldung von den Bildern bestärkte mich darin, weiterzumachen und immer mehr dazuzulernen.
Mein Mann ermutigte mich dann schlussendlich, zu versuchen, mit meiner Fotografie Geld zu verdienen. Denn das Equipment wurde für ein Hobby langsam zu teuer und mein Konto immer leerer…Just in dieser Zeit fragte mich dann tatsächlich jemand, ob man bei mir auch ein Shooting buchen könne und so fing ich damit nebenberuflich an. Seit 2. September habe ich mich nun ganz selbstständig gemacht und kann endlich mehr Zeit der Fotografie widmen. Damit ich aber nicht nur von den Shootings abhängig bin, arbeite ich außerdem noch als freie Redakteurin. Das habe ich nämlich studiert bzw. gelernt und auch das macht mir großen Spaß. Trotzdem zieht es mich immer ein wenig mehr zu Fotografie und mein größter Traum ist es, meinen Lebensunterhalt allein damit zu bestreiten.
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